Meisterhaft in der dritten Person schreiben: Ein Leitfaden für angehende Autoren
Taucht ihr auch gerne in Geschichten ein, bei denen man den Protagonisten über die Schulter blickt? Oder verfolgt ihr lieber die Gedanken und Gefühle mehrerer Figuren gleichzeitig? Dann habt ihr wahrscheinlich schon Bekanntschaft mit der dritten Person gemacht, einer der beliebtesten Erzählperspektiven in der Literatur. Doch wie schreibt man eigentlich in der dritten Person? Und welche Vorteile bietet diese Erzählweise?
Die dritte Person ist ein mächtiges Werkzeug im Repertoire eines jeden Schriftstellers. Sie erlaubt Distanz und Nähe zugleich, kann den Leser in verschiedene Perspektiven einführen und komplexe Handlungsstränge verknüpfen. Doch die Kunst des Schreibens in der dritten Person will gelernt sein. Dieser Leitfaden soll euch dabei helfen, die Feinheiten dieser Erzählweise zu verstehen und sie gekonnt in euren eigenen Geschichten einzusetzen.
Bevor wir in die Details eintauchen, wollen wir zunächst klären, was die dritte Person eigentlich ausmacht. Im Gegensatz zur ersten Person ("ich") und der zweiten Person ("du") tritt der Erzähler hier in den Hintergrund und berichtet über die Figuren und Ereignisse aus einer neutralen Position. Die Figuren werden dabei mit "er", "sie" oder "es" bezeichnet.
Die Geschichte der dritten Person als literarisches Stilmittel reicht weit zurück. Schon in der Antike nutzten Autoren wie Homer diese Erzählperspektive, um epische Geschichten zu erzählen und Helden zum Leben zu erwecken. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die dritte Person immer weiterentwickelt und verschiedene Formen angenommen, von der auktorialen Erzählweise, bei der der Erzähler allwissend ist, bis hin zur personalen Erzählweise, die den Leser nah an den Gedanken und Gefühlen einer Figur teilhaben lässt.
Doch warum ist die dritte Person auch heute noch so beliebt? Ein Grund ist ihre Vielseitigkeit. Sie ermöglicht es, komplexe Geschichten mit vielen Figuren und Handlungssträngen zu erzählen, ohne den Leser zu überfordern. Außerdem schafft die dritte Person eine gewisse Distanz zu den Figuren, was es dem Leser ermöglicht, die Ereignisse objektiver zu betrachten und eigene Interpretationen zu entwickeln.
Vorteile der dritten Person
Es gibt viele Gründe, warum man sich beim Schreiben für die dritte Person entscheiden könnte. Hier sind drei der wichtigsten Vorteile:
- Flexibilität: Die dritte Person bietet eine enorme Flexibilität in der Erzählweise. Man kann zwischen verschiedenen Perspektiven wechseln, den Blickwinkel auf bestimmte Figuren fokussieren oder einen umfassenden Überblick über das Geschehen geben.
- Objektivität: Die Distanz, die die dritte Person schafft, kann dazu beitragen, die Geschichte objektiver und glaubwürdiger zu gestalten.
- Identifikation: Auch wenn man nicht direkt in die Haut der Figur schlüpft, kann man durch die Verwendung der dritten Person dennoch eine starke emotionale Bindung zum Leser aufbauen.
Tipps und Tricks für das Schreiben in der dritten Person
Hier sind einige Tipps, wie ihr die dritte Person effektiv in euren Geschichten einsetzen könnt:
- Wählt die richtige Erzählperspektive: Überlegt euch, ob ihr die Geschichte aus der Sicht eines allwissenden Erzählers oder aus der Perspektive einer bestimmten Figur erzählen wollt.
- Bleibt konsequent: Wechselt nicht zwischen verschiedenen Perspektiven hin und her, es sei denn, es ist für die Handlung relevant und ihr habt den Wechsel klar gekennzeichnet.
- Vergebt euren Figuren Tiefe: Auch wenn ihr in der dritten Person schreibt, sollten eure Figuren lebendig und authentisch wirken. Lasst den Leser an ihren Gedanken, Gefühlen und Motivationen teilhaben.
- Zeigt, statt zu erzählen: Nutzt bildhafte Sprache, Dialoge und Szenen, um die Geschichte lebendig werden zu lassen.
- Achtet auf den Ton: Die dritte Person kann in verschiedenen Tonlagen eingesetzt werden, von sachlich und objektiv bis hin zu emotional und mitfühlend. Wählt den Ton, der am besten zu eurer Geschichte passt.
Häufig gestellte Fragen zur dritten Person
Hier sind einige der häufigsten Fragen zum Schreiben in der dritten Person:
- Kann ich in der dritten Person über die Gedanken meiner Figur schreiben? Ja, auch in der dritten Person könnt ihr die Gedanken und Gefühle eurer Figuren darstellen. Verwendet dafür die indirekte Rede oder den inneren Monolog.
- Wie vermeide ich, zu viele Informationen preiszugeben? Konzentriert euch auf die Perspektive eurer Figur. Geht nur auf Informationen ein, die für die Figur in diesem Moment relevant sind.
- Wie schaffe ich es, dass meine Geschichte spannend bleibt? Nutzt Spannungsbögen, Konflikte und überraschende Wendungen, um den Leser bei der Stange zu halten.
Das Schreiben in der dritten Person mag auf den ersten Blick komplex erscheinen, doch mit etwas Übung und den richtigen Werkzeugen könnt ihr diese Erzählweise meistern und eure Geschichten zum Leben erwecken. Wichtig ist, dass ihr euch mit den verschiedenen Möglichkeiten der dritten Person vertraut macht, experimentierfreudig seid und vor allem: Spaß am Schreiben habt!
Lasst euch von den großen Meistern der Literatur inspirieren und findet eure eigene Stimme in der dritten Person. Denn am Ende zählt vor allem, dass eure Geschichten erzählt werden – egal aus welcher Perspektive.
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