Ich schwitze nachts sehr stark: Was steckt dahinter?
Kennt ihr das? Draußen ist es eiskalt, aber unter der Bettdecke herrscht Sauna-Feeling. Man wacht mitten in der Nacht auf, völlig durchgeschwitzt, und fragt sich, ob mit einem selbst eigentlich alles okay ist. Tatsächlich ist nächtliches Schwitzen ein weitverbreitetes Phänomen. Die Ursachen dafür können ganz harmlos sein, aber manchmal steckt auch etwas Ernsteres dahinter.
Die Geschichte des nächtlichen Schwitzens ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst. Schon unsere Vorfahren in ihren Höhlen dürften sich über schweißtreibende Nächte gewundert haben. Damals waren die Gründe dafür vermutlich noch naheliegender: Zu dicke Felle, ein knisterndes Feuer in der Höhle oder einfach nur Angst vor wilden Tieren.
Heute, im Zeitalter von Zentralheizung und Daunendecken, sind die Ursachen für starkes nächtliches Schwitzen vielfältiger. Manchmal ist es einfach nur ein Zeichen dafür, dass die Bettdecke zu warm ist oder der Schlafanzug aus dem falschen Material besteht. Auch ein stressiger Tag oder ein üppiges Abendessen können dazu führen, dass der Körper nachts auf Hochtouren läuft und die Schweißdrüsen Überstunden schieben.
In anderen Fällen kann übermäßiges Schwitzen aber auch ein Hinweis auf eine Grunderkrankung sein. So zum Beispiel eine Schilddrüsenüberfunktion, eine Infektion oder bestimmte Arten von Krebs. Wenn das nächtliche Schwitzen plötzlich auftritt, sehr stark ausgeprägt ist oder von anderen Beschwerden wie Fieber, Gewichtsverlust oder Schmerzen begleitet wird, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abzuklären.
Denn auch wenn starkes nächtliches Schwitzen meistens harmlos ist, kann es doch ziemlich lästig sein. Man wacht morgens wie gerädert auf, die Bettwäsche muss ständig gewaschen werden und der Gedanke an die nächste durchschwitzte Nacht lässt einen kaum zur Ruhe kommen. Zum Glück gibt es aber einige Dinge, die man tun kann, um dem Schweiß den Kampf anzusagen.
Ein guter Anfang ist es, die Schlafumgebung zu optimieren. Das Schlafzimmer sollte kühl und gut gelüftet sein, die Bettdecke sollte der Jahreszeit entsprechend gewählt werden und auch beim Schlafanzug sollte man auf atmungsaktive Materialien setzen.
Auch Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen, Stress abzubauen und so nächtliches Schwitzen zu reduzieren. Und wer abends gerne üppig speist, sollte versuchen, die letzte Mahlzeit des Tages etwas leichter zu gestalten und mindestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr zu essen.
Wenn diese Maßnahmen nicht helfen, gibt es noch weitere Möglichkeiten, die man mit einem Arzt besprechen kann. So können beispielsweise bestimmte Medikamente helfen, die Schweißproduktion zu reduzieren. In einigen Fällen kann auch eine Psychotherapie sinnvoll sein, etwa dann, wenn Angststörungen oder Stress hinter dem nächtlichen Schwitzen stecken.
Egal, ob man nun ab und zu mal ein bisschen ins Schwitzen gerät oder ob man regelmäßig klatschnass aufwacht – wichtig ist es, auf seinen Körper zu hören und bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn auch wenn starkes nächtliches Schwitzen lästig sein kann, muss man es nicht einfach hinnehmen.
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