Es geht gar nicht: Ein Ausruf der Verzweiflung?
Wie oft haben wir diesen Satz schon gehört, vielleicht sogar selbst gesagt? "Es geht gar nicht!" Ein Ausruf der Empörung, der Frustration, der schieren Verzweiflung. Doch was steckt eigentlich hinter dieser Aussage? Wann ist etwas so inakzeptabel, dass es in die Kategorie "geht gar nicht" fällt?
Der Satz selbst ist schnell ausgesprochen, doch seine Bedeutung kann je nach Kontext und Tonfall variieren. Mal drückt er einen harmlosen Kommentar zu einem modischen Fehltritt aus, mal eine tiefe Empörung über Ungerechtigkeit oder Unmoral. "Es geht gar nicht" ist ein Satz mit Gewicht, ein Urteil, das gefällt wird.
Die Ursprünge des Ausdrucks sind schwer zu fassen. Vermutlich hat er sich im Laufe der Zeit im Sprachgebrauch etabliert, als Ausdruck eines allgemeinen Unmuts, der sich nicht in Worte fassen lässt. Interessant ist, dass "es geht gar nicht" trotz seiner negativen Konnotation oft eine verbindende Funktion hat. Wer diesen Satz ausspricht, signalisiert damit: "Ich bin deiner Meinung, das ist inakzeptabel!"
Doch genau hier liegt auch die Krux. Die Subjektivität des Ausdrucks birgt Konfliktpotenzial. Was für den einen ein absolutes No-Go ist, mag für den anderen noch im Rahmen des Erträglichen liegen. Es fehlt die klare Definition, die allgemeingültige Grenze, ab wann etwas tatsächlich "gar nicht geht".
Die Problematik zeigt sich besonders deutlich im zwischenmenschlichen Bereich. Ein falsches Wort, ein unbedachtes Verhalten - schnell fällt der Satz "es geht gar nicht" und belastet die Beziehung. Oftmals fehlt es an einer sachlichen Auseinandersetzung, an der Bereitschaft, die Perspektive des anderen zu verstehen. "Es geht gar nicht" wird zum Totschlagargument, das die Tür für Dialog und Kompromissbereitschaft verschließt.
Vor- und Nachteile von "es geht gar nicht"
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Klare Aussage, drückt Empörung aus | Subjektiv, schwammige Definition |
Verbindendes Element, gleiche Wertevorstellung | Blockiert Dialog, verhindert Kompromisse |
Kann als Weckruf dienen, auf Missstände aufmerksam machen | Kann verletzend und respektlos wirken |
Trotz der genannten Schwierigkeiten sollten wir den Ausdruck "es geht gar nicht" nicht verteufeln. Er ist ein Ventil für unsere Emotionen, ein Ausdruck unserer moralischen Werte. Wichtig ist, dass wir uns der Subjektivität des Satzes bewusst sind und ihn mit Bedacht verwenden. Anstatt ihn als endgültiges Urteil zu fällen, sollten wir ihn als Ausgangspunkt für ein Gespräch nutzen, für die Frage: "Warum geht das für dich gar nicht? Was hat dich so aufgebracht?" Nur so kann aus dem Ausruf der Empörung ein konstruktiver Dialog entstehen.
"Es geht gar nicht" - ein Satz, der uns noch lange begleiten wird. Ob als Ausdruck der Empörung, als humorvoller Kommentar oder als Stolperstein in der Kommunikation, es liegt an uns, mit diesem kleinen, aber gewichtigen Satz verantwortungsvoll umzugehen.
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