Deutsche Filme 60-80er Jahre: Ein Blick zurück auf eine Ära des Wandels
Was verbindet Filme wie "Die Blechtrommel", "Aguirre, der Zorn Gottes" und "Heimat"? Sie alle entstammen einer Ära des deutschen Filmschaffens, die nicht nur durch ihre künstlerische Vielfalt, sondern auch durch ihre gesellschaftspolitische Relevanz besticht: die 60er bis 80er Jahre. In diesen drei Jahrzehnten durchlebte der deutsche Film einen tiefgreifenden Wandel, der sowohl inhaltlich als auch stilistisch neue Wege beschritt und bis heute nachwirkt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg stand der deutsche Film vor den Trümmern seiner Vergangenheit. Die Nationalsozialisten hatten die Filmindustrie für ihre Propagandazwecke instrumentalisiert und gleichzeitig viele talentierte Filmschaffende ins Exil gezwungen. In den 50er Jahren dominierten daher Unterhaltungsfilme und Heimatfilme, die dem Publikum eine heile Welt vorgaukelten und die Schrecken der Vergangenheit verdrängten. Doch mit dem Beginn der 60er Jahre erwachte ein neues Bewusstsein. Junge Regisseure und Drehbuchautoren, die den Krieg und die Nachkriegszeit bewusst miterlebt hatten, begannen, sich kritisch mit der deutschen Geschichte und Gegenwart auseinanderzusetzen. Sie wollten nicht länger schweigen, sondern die Wunden der Vergangenheit aufdecken und eine neue, kritische Sicht auf die deutsche Gesellschaft werfen.
Diese neue Generation von Filmemachern, die später als "Neuer Deutscher Film" bezeichnet wurden, brach radikal mit den Konventionen des alten Kinos. Sie drehten ihre Filme oft mit kleinem Budget, an Originalschauplätzen und mit Laiendarstellern. Die Bildsprache war rau und ungeschönt, die Dialoge direkt und ungekünstelt. Thematisch beschäftigten sich die Filme mit Themen, die bis dahin im deutschen Film tabuisiert waren: die NS-Vergangenheit, die deutsche Teilung, der Vietnamkrieg, die Studentenbewegung oder die Probleme der Gastarbeiter.
Zu den wichtigsten Vertretern des Neuen Deutschen Films zählen Regisseure wie Rainer Werner Fassbinder, Werner Herzog, Wim Wenders, Volker Schlöndorff oder Margarethe von Trotta. Ihre Filme sorgten international für Aufsehen und wurden auf zahlreichen Festivals ausgezeichnet. Sie verhalfen dem deutschen Film zu neuem Ansehen und prägten eine ganze Generation von Filmemachern weltweit.
Doch nicht nur der Neue Deutsche Film prägte das Filmschaffen dieser Zeit. Neben dem Autorenkino entstanden auch neue Genres, wie der deutsche Sexfilm oder der sogenannte "Lederhosenfilm", die auf reißerische Unterhaltung setzten und ein breites Publikum ansprachen. Trotz aller Unterschiede spiegelte der deutsche Film der 60er bis 80er Jahre die Umbrüche und Herausforderungen einer Gesellschaft im Wandel wider und hinterließ ein reiches Erbe an Filmen, die auch heute noch nichts von ihrer Aktualität und Faszination eingebüßt haben.
Vor- und Nachteile des deutschen Films der 60er bis 80er Jahre
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Kritische Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte und Gegenwart | Teilweise sperrige und schwer zugängliche Filme |
Innovative Erzählformen und Bildsprache | Begrenztes Budget und Produktionsbedingungen |
Internationaler Erfolg und Anerkennung | Eingeschränkte Vermarktungsmöglichkeiten |
Häufig gestellte Fragen zu deutschen Filmen der 60er bis 80er Jahre
1. Was waren die wichtigsten Merkmale des Neuen Deutschen Films?
Der Neue Deutsche Film zeichnete sich durch seine kritische Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte und Gegenwart, seine innovativen Erzählformen und Bildsprache sowie seine internationalen Erfolge aus.
2. Welche Regisseure prägten den deutschen Film der 60er bis 80er Jahre?
Zu den wichtigsten Regisseuren dieser Ära zählen Rainer Werner Fassbinder, Werner Herzog, Wim Wenders, Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta.
3. Welche Themen wurden in den Filmen dieser Zeit behandelt?
Die Filme beschäftigten sich mit Themen wie der NS-Vergangenheit, der deutschen Teilung, dem Vietnamkrieg, der Studentenbewegung und den Problemen der Gastarbeiter.
4. Wo kann man deutsche Filme aus dieser Zeit sehen?
Viele Filme sind auf DVD und Blu-ray erhältlich, einige auch in Streamingdiensten. Zudem gibt es Filmfestivals und Retrospektiven, die sich dem deutschen Film der 60er bis 80er Jahre widmen.
5. Warum sind diese Filme auch heute noch relevant?
Die Filme bieten einen faszinierenden Einblick in die deutsche Geschichte und Gesellschaft und werfen Fragen auf, die auch heute noch aktuell sind.
6. Welche Bedeutung hatte der deutsche Film der 60er bis 80er Jahre für die deutsche Filmgeschichte?
Diese Ära markierte einen Wendepunkt in der deutschen Filmgeschichte und verhalf dem deutschen Film zu neuem Ansehen.
7. Gibt es Bücher oder Websites mit weiteren Informationen zu diesem Thema?
Ja, es gibt zahlreiche Publikationen und Online-Ressourcen, die sich mit dem deutschen Film der 60er bis 80er Jahre befassen.
8. Was macht diese Filme so besonders?
Die Filme bestechen durch ihre Authentizität, ihre künstlerische Qualität und ihre gesellschaftspolitische Relevanz.
Die deutschen Filme der 60er bis 80er Jahre sind ein wichtiger Teil der deutschen Kulturgeschichte. Sie bieten einen eindrucksvollen Einblick in die deutsche Gesellschaft und Geschichte und setzen sich kritisch mit den Themen auseinander, die das Land bewegten. Von den innovativen Werken des Neuen Deutschen Films bis hin zu den populären Genre-Filmen dieser Zeit, bieten die deutschen Filme der 60er bis 80er Jahre ein breites Spektrum an Geschichten und Perspektiven, die auch heute noch faszinieren und zum Nachdenken anregen. Wer sich für deutsche Geschichte, Kultur oder einfach nur für gute Filme interessiert, sollte sich die Werke dieser Ära nicht entgehen lassen.
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